Chalet Alpenfrieden

Zitate und Alpine Baukultur. 2023

mehr lesen

 „Das um 1910 an der Maranerstrasse errichtete Chalet Alpenfrieden ist ein wichtiger baulicher Zeuge des beginnenden Tourismus in Arosa und stellt ein früher Vertreter der Bündner Ferienhausarchitektur dar. Das durch die tiefen, hölzernen Loggias an der Südfassade charakterisierte Äussere ist weitgehend in seinem baulichen Zustand erhalten.“

Zitat aus dem Gebäudeinventar der Denkmalpflege Graubünden, Peter Hechelhammer, Kunsthistoriker

Schon das ehemalige Chalet Alpenfrieden prägte mit seiner stattlichen Silhouette den Aufstieg zur Maraner Alp. Nicht nur auf den Bautypus bezogen sondern auch städtebaulich war das Chalet aus dem frühen 20. Jahrhundert ein wichtiger Zeuge der damaligen alpinen Baukultur. Das 2023 fertig gestellte Chalet Alpenfrieden zitiert das charaktervolle, elegante und selbstbewusste historische Vorgänger-Volumen gebührend neu, die Geschichte am Ort wird weitergeschrieben.

So orientiert sich der Bau in seiner städtebaulichen Setzung am Bestandesbau. Die Erschliessung erfolgt in gewohnter Art und Weise ab der Maranerstrasse über eine leicht ansteigende Treppe und über den Garten zu dem nordseitig gelegenen Hauszugang. Die erdberührenden Unter- und Sockelgeschoss sowie der Liftkern werden in (Sicht-)Beton erstellt. Die darüberliegenden Wohngeschosse werden als Holzbau erstellt. Die insgesamt vier Geschosswohnungen weisen verwandte aber nicht deckungsgleiche Grundrisse auf. Die richtungsändernde Kaskadentreppe, mit stets darunterliegenden Nebenraum, der mittig angeordnete Aufzug, die nach Süden ausgerichtete Loggia sowie das Badvolumen zonieren das Geschoss. Es entsteht ein offener, zusammenhängender Wohnraum, der nach Lust und Laune bewohnt wird.

Die Fassade ist repräsentativ, präsent und strahlt eine vornehme «Eleganz» aus. Die gestapelte Holzbau-Konstruktion ist ehrlich und auch aussen in ihrer Struktur ablesbar. Feine vertikale Holzlisenen tragen die Geschossdecken und das Giebeldach welches das Volumen in Nord-Süd-Richtung deckt. Die fein rhythmisierte horizontale Holzaussenhaut umspannt das Haus und verleiht diesem zusätzliche Tiefe. Die Fensteröffnungen ordnen sich dem konstruktiven und geometrischen System unter. Sie resultieren aus dem Raumkonzept.

Bauleitung: Castelli Bau AG Arosa
Bauingenieur: Conzett Bronzini Partner AG Chur
Fotos: Schwyter Benz Architekten AG

weniger lesen

Zurück